Der Iran ist der größte Absatzmarkt für Tabakprodukte im Mittleren Osten. Die islamische Revolution von 1979 hielt westliche Konzerne wie RJ Reynolds nicht davon ab, das staatliche Tabakmonopol zu umgehen und eigene Produkte unverzollt ins Land zu schmuggeln.[1] Ein wichtiger Umschlagplatz war die zur Freihandelszone deklarierte Insel Kisch im Persischen Golf. 2002 traf die iranische Regierung ein Abkommen mit der Firma Reemtsma und drei weiteren Konzernen, um den illegalen Zigarettenhandel durch legale Importe zu ersetzen.[2] Amerikanische Hersteller wie Philip Morris erhielten von der zuständigen US-Behörde die Erlaubnis, trotz des offiziellen Embargos Handelsverträge mit dem Mullah-Regime abzuschließen.[3] Doch Schmuggelware ist billiger und darum bei den iranischen Raucher*innen nach wie vor begehrt.[4] Westliche Marken gelten als ein Symbol der Freiheit – vor allem bei Frauen und Jugendlichen. Der frühere Staatspräsident Ahmadinedschad hat den Revolutionsgarden vorgeworfen, an den Schwarzmarktgeschäften mitzuverdienen.[5]

Weiterführende Informationen:

WHO: The infiltration and exploitation of Iran by global cigarette companies

Sanctions, Smuggling, and the Cigarette (2014)