Zum Welttag für menschenwürdige Arbeit zeigen wir Filme unserer Partnerorganisation UBINIG über die katastrophalen Arbeitsbedingungen der Frauen und Kindern im Tabakanbau in Bangladesch.

Viel zu häufig arbeiten Menschen – Kinder, Frauen und Männer – unter ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen. Vor allem die unwürdigen Arbeitsbedingungen von Arbeiter*innen im Globalen Süden gehören zur wirtschaftlichen Wachstumsstrategie vieler Unternehmen. Die Tabakindustrie versucht am Anfang der Lieferkette den maximalen Gewinn auf Kosten derjenigen Menschen zu erzielen, die im Anbau von Tabak arbeiten. Auch deutsche Tabakunternehmen sind dafür verantwortlich, denn mit einem Importvolumen von 7,21 Mio. US-Dollar ist Deutschland fünftgrößter Importeur von Rohtabak aus Bangladesch.

Faire Arbeitsbedingungen sind in der UN-Menschenrechtscharta als Menschenrecht benannt, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) nennt menschenwürdige Arbeit als Voraussetzung für eine faire Globalisierung und die Überwindung von Armut. Das Nachhaltige Entwicklungsziel 8 fordert eine menschenwürdige Arbeit für alle.

Davon sind wir jedoch weit entfernt. Arbeitsrechte werden im Globalen Süden systematisch verletzt, die Arbeitsbedingungen sind teilweise katastrophal. Der Blick nach Bangladesch macht deutlich: Menschen schuften auf den Plantagen und in der Produktion für so geringe Entlohnung, dass es zum Leben kaum reicht.

Unsere Partner*innen von UBINIG aus Bangladesch haben dazu auf Tabakplantagen im Land recherchiert und festgestellt, dass dort beim Anbau von Tabak massiv Menschenrechte verletzt werden. Viel zu häufig müssen Kinder bei der Arbeit auf den Feldern helfen. Ihre Bildung wird dabei vernachlässigt. Welch hohen Preis die Kinder zahlen müssen, zeigen wir zusammen mit UBINIG in diesem Film:

DER PREIS DES TABAKS – KINDER WERDEN UM IHRE BILDUNG GEBRACHT

Zudem werden auch die Rechte von Frauen massiv missachtet und verletzt. Sie arbeiten meist ohne Schutzkleidung und sind daher starken gesundheitlichen Risiken durch den Umgang mit Pestiziden und dem Kontakt mit dem Nikotin der Tabakblätter ausgesetzt. Dies belastet besonders schwangere Frauen, die aufgrund der Armut auch während der Schwangerschaft weiterarbeiten, um zu überleben. Was das für Frauen bedeutet, zeigen wir in diesem Film:

TABAKANBAU – DIE MACHTLOSIGKEIT DER FRAUEN

Um die im Tabakanbau weit verbreitete Kinderarbeit in Ländern wie Bangladesch zu bekämpfen und Frauenrechte dauerhaft zu sichern, fordern wir die Einführung eines Lieferkettengesetzes, das auch die Tabakindustrie in die Pflicht nimmt.

Wir sollten mit dem Tabakanbau aufhören und lieber Nahrungsmittel anbauen. Dann hätten wir Essen zu Hause.